Drucken

iMac G3 schneller machen

Mein iTower, basierend auf einem iMac G3 ist nun voll Einsatzbereit, noch ein wenig Speicher nachgerüstet, die wichtigsten Programme installiert und zugeschra.... äh.. HALT !

Wäre es nicht ein wenig langweilig das Projekt hiermit abzuschliessen ?! Und ist so ein alter iMac nicht ein wenig langsam ?! Also musste dringend noch etwas am Leistungsumfang geändert werden. Die 266MHz, mit denen der G3 getaktet ist, sind nicht das Limit, soviel steht fest. 






Schon zu Amiga-Zeiten lautete das Motto: "10% sind bei Motorola-Prozessoren IMMER drin", aber lohnt der Aufwand wegen 10% mehr Takt ?! 
Aus Erfahrung weiss ich, dass man diese leichte Steigerung MESSEN, aber nicht FÜHLEN kann. Nun kann man den Takt nicht in kleinen Stufen ändern, sondern muss sich an die Vorgaben des Logic-Boards halten - zumindest, wenn man den Umbau unkompliziert halten möchte.



Das Tochterboard, auf dem der Prozessor sitzt muss zu diesem Zweck ersteinmal entfernt werden. Dazu nahm ich das obere Abschirmblech und den darunter liegenden Kühlkörper ab. Der Kühlkörper wird von einer Spange gehalten, die man an einem Ende vorsichtig, aber dennoch mit leichtem Kraftaufwand herunterdrücken muss.

Das heraushebeln der Prozessorplatine war etwas mühselig, da sie durch die beiden Steckleisten (an der Unterseite) recht fest mit dem Logic-Board verbunden ist und gleichzeitig mit zwei Laschen in der Abschirmung hängt. Einerseits bestand die Gefahr, beim Hebeln eines der SMD-Bauteile zu beschädigen, andererseits wollte ich auch nicht die Steckerleisten zu sehr seitlich belasten. Nach einem kleinen Ruck lag die Platine dann aber vor mir.



(Bild oben: Die herausgelöste Prozessor-Platine mit Blick auf die CPU)

Ratio(pharm)

Apple hat bei den alten iMacs Taktsteigerungen in 33MHz-Schritten vorgesehen: Der erste und zweite iMac kamen mit 233MHz, die Rev.C mit 266MHz. Theoretisch wäre ein Modell mit 300MHz möglich gewesen, was für meinen iMac Rev.C die (ca.) 10%-Steigerung wäre. Ich wollte aber einen Schritt weiter gehen und auf die Geschwindigkeit des letzten Tray-Loading-Modells (Rev.D) kommen: 333MHz.
Um dies zu erreichen musste ich das Tochterboard nur umdrehen und zwei der winzigen Widerstände umlöten...




Das ist eine sehr fummelige Arbeit, die nur erfahrenen "Lötern" vorbehalten bleiben sollte, denn die Widerstände sind wirklich sehr klein und können schnell verloren gehen. Auch ist eine Beschädigung der Leiterbahnen recht schnell herbeigeführt, weshalb diesmal auch nicht der Gaslötkolben, sondern ein elektrisch befeuerter 30W-Lötkolben mit feiner Spitze und eine kleine Pinzette zum Einsatz kamen.



Nachdem ich alles wieder eingebaut hatte (VORSICHT beim aufsetzen des Kühlkörpers, nicht dass die CPU einen mechanischen Defekt erleidet !), öffnete ich sofort nach dem Bootvorgang des Rechners ein Systemüberwachungs-Tool, welches die Temperatur unseres übertakteten iMac-Herzens anzeigt. 
Die Spitzentemperatur lag bei 51, der aktuelle Wert bei 47 Grad Celsius. 
Wow, ich hatte mehr erwartet ! Auch nach ein paar Stunden der Computer-Nutzung änderte sich nichts an diesen Werten, so dass ich sagen konnte: Alles im GRÜNEN BEREICH. Mittlerweile denke ich bereits über 366MHz nach ;-) 


ABER ACHTUNG: Nicht jeder Prozessor reagiert gleich, es wäre durchaus möglich gewesen, dass der G3 bereits bei 300MHz sein Leben aushaucht ! Vielleicht ist der bei mir verbaute Prozessor bereits ein neueres, theoretisch schnelleres Modell, welches nur aus Marketing-Gründen für 266MHz spezifiziert ist... wer weiss !

[Anm. Red.: Dieser Artikel stammt aus dem Archiv der Jahre 2005 bis 2010. Zum Zeitpunkt der Neuauflage unserer Website lagen die Bilder leider nicht mehr in höherer Auflösung vor.]

Kategorie: PPC G3 Macs