Aha, da steht er: Ein erstaunlich wenig vergilbter Amiga 1200 - errettet aus den tiefen des Kellers.

Commodore Amiga 1200

Ausgestattet mit einer Turbokarte, die den werkseitig verbauten MC68020-Prozessor still legt und durch einen - mit 28MHz rund doppelt so schnell getakteten - Motorola MC68030 Prozessor mit Coprozessor ersetzt. Nebenbei wäre vielleicht zu erwähnen, dass Apple 1992 (also dem Erscheinungsjahr des AMIGA 1200) fast ausschliesslich MC68030-Prozessoren zwischen 16 und 33MHz in seinen Macintosh Computern verbaut hat - allerdings waren diese Macs auch deutlich teurer und Commodore hatte natürlich auch den AMIGA 3000 (030 CPU) und als Nachfolger den A4000 (wahlweise 030 bzw. 040 CPU) im Programm.

MTec Turbokarte für den A1200

Passend zu meinem A1200 habe ich noch einen Commodore 1085s Monitor, dessen Kunststoffgehäuse den üblichen Gelbton aufweist.

Commodore 1085s Farbmonitor

Öffnet man die Klappe, die die Einstellregler des Monitor verdeckt, kann man gut sehen, wie der Kunststoff aussehen könnte, wenn er weniger Sonnenlicht abbekommen hätte.

Die Regler des Commodore-Monitor verbergen sich hinter einer Klappe

Nach einem kurzen Einschalttest, habe ich zunächst die Mtec-Turbokarte ausgebaut,...

Der A1200 von unten. Der Erweiterungs-Steckplatz ist geöffnet.

... das Gehäuse geöffnet (siehe markierte Schrauben)...

Öffnen des Amiga 1200

... und alles ordnungsgemäss filetiert.

Erster Blick auf den geöffneten A1200

Das Folienkabel der Tastatur ist in der weißen Kunststoffbuchse eingeklemmt. Die Verriegelung löst sich, wenn man den oberen Bügel vorsichtig ein wenig (ca. 3mm) anhebt. Beim späteren Zusammenbau steckt man das Folienkabel wieder in die Buchse und drückt dann den Bügel herunter.

Etwa mittig zu erkennen: Die 2,5"-Festplatte

Auf dem oberen Bild erkennt man deutlich die beiden schwarzen Kick 3.1 ROM-Bausteine - die letzten ROMs, die es von Commodore und seinen Rechtsnachfolgern zu kaufen gab.

Nicht zu sehen ist auf den Fotos, dass das Diskettenlaufwerk mit zwei Schrauben am hinteren Gehäuseboden und einer Schraube im Inneren des Rechners befestigt ist.

Dem Gehäuse entnommen: Das A1200 Logicboard

Auch der Monitor musste dran glauben!

Seines Gehäuse beraubt: Der Commodore 1085s Monitor

Während die Kunststoffteile und auch das Abschirmblech des Computer in den Geschirrspüler wanderten...

Waschtag: Die Kunststoffteile im Geschirrspüler

... haben die verbliebenen Bestandteile von Amiga, Netzteil und Monitor ausgiebig Bekanntschaft mit dem Staubsauger gemacht. Blechteile sollten NICHT bis zum Ende des Spülgangs im Geschirrspüler verbleiben, sie werden Stumpf - ebenso wie Kunststoffe in Schwarz bzw. in Klavierlack-Optik. Am besten entnimmt man alle Teile kurz vor der Trocknungsstufe des Geschirrspülers.

Zum Frühjahrsputz zählt natürlich auch die Reinigung der Leitungen von Stromversorgung und Maus. Gut geeignet ist hierfür ein Feuchttuch, wie es für die Pflege von Displays verwendet wird, aber auch ein Küchentuch mit Glasreiniger o.ä. könnte nützlich sein.

Säubern der Computerkabel

Der Amiga 1200 war bisher mit einer lärmenden, mehrere hundert Megabyte (MEGA, nicht GIGA!) fassenden 2,5"-Festplatte ausgestattet. Im kommenden Bild habe ich neben das ausgebaute Gerät eine mehr als 10Jahre jüngere 80GB-Festplatte - ebenfalls im 2,5"-Formfakter - gelegt.

2,5Zoll Festplatten verschiedener Jahrzehnte

All dies ging leicht von der Hand. Es gilt jedoch ein paar Probleme zu lösen und den Amiga mit geringem Kostenaufwand etwas zu modernisieren...