Mittlerweile ist auch mein PowerMac G3 Tower 20 Jahre alt. Die verbauten SMD-Elkos verlieren über die Jahre nicht nur an Kapazität, sondern neigen auch zum Auslaufen. Das auslaufende Elektrolyt greift benachbarte Bauteile und Leiterbahnen an. Die folge sind nicht einfach nur Fehlfunktionen, sondern auch schwer behebbare Langzeitschäden. Zeit sich dieses Problems anzunehmen.
Towergehäuse öffnen
Das vor dem Öffnen des Gehäuses alle Strom- und Datenleitungen getrennt werden müssen dürfte selbstverständlich sein.
Blick auf das Logicboard
Nach dem Öffnen des PowerMac müssen zunächst alle PCI-Karten entfernt und alle Stecker gezogen werden. Auch die Pufferbatterie sollte man entfernen. Nach dem Lösen der zwei Kreuzschlitzschrauben, muss man die beiden beigen Plastiklaschen (vor dem Prozessor/den RAM-Sockeln) herunterdrücken. Nun kann man das Logicboard nach Vorne schieben und anschliessend herausnehmen.
Der kleine silberne Becher ist einer der SMD-Elkos. Bei diesem Exemplar kann man sogar die Spuren des ausgelaufenen Elektrolyts erkennen: weiße Flüssigkeitsränder rund um den Elko.
Bei den meisten Elkos sieht zunächst alles gut aus. Doch der Schein trügt: nach dem Abdrehen offenbart sich das agressive Elektrolyt auf der Unterseite des Bauteils.
Ich habe alle SMD-Elkos durch Keramikkondensatoren (Kerkos) getauscht. Diese sind etwas teuerer, können aber nicht auslaufen.
An ein paar Stellen musste ich dafür ein wenig Kreativ beim Verlöten sein, um Kurzschlüsse zu verhindern. Zum Glück hat das ausgelaufene Elektolyt der alten Elkos erst wenige (versteckte) Schadstellen proviziert. Hier habe ich nach dem Reinigen mit etwas Lötzinn die Leiterbahn versiegelt.