Ein großer Nachteil des Amiga 600 war stets seine schlechte Erweiterbarkeit. Auch war er mit seinem 68000-Prozessor (7MHz) bei seiner Veröffentlichung nicht schneller, als der bereits betagte A500. Dabei sind/waren die Platzverhältnisse im Inneren des kleinsten Amiga das geringste Problem. Vielmehr sind (fast) alle Bauteile fest verlötet und nicht - wie bei den Vorgängern - gesockelt. Auch gibt es keinen Steckplatz der die nötigen Leitungen für z.B. eine Prozessorkarte zur verfügung stellt. Einige wenige Lösungen gibt es aber, welche von Oben auf einige der ICs des Amiga 600 gesteckt werden können. Die neuste Inkarnation eines CPU-Upgrades kommt in meinem A600 zum Einsatz...
Die ACA630
ACA steht für Amiga Classic Accelerator und benennt ein weiteres Hardware-Produkt neuerem Datums für den Amiga. Es gab eine sehr kleine Anzahl von diesen Amiga 600 Turbokarten, welche einen mit 30MHz getakteten 68030-Prozessor und 64MB Fastram vereinten. Die meisten Karten müssen mit 5Mhz weniger und halbem Speicher auskommen.
Auch ich verbaue in diesem Artikel eine der häufiger anzutreffenden ACA630/25 mit 32MB RAM.
Das interessant gestaltete und schwarz lackierte Kühlblech hat Löcher für die Montage von Speicherkarten bzw. den entsprechenden IDE-Adaptern. Dies ist auch nötig, da mit dem Einbau der Turbokarte der Platz des originalen Festplattenhalters belegt wird.
Einbau der ACA630 Turbokarte
Wie bei den meisten anderen Erweiterungen kommt man um das Öffnen des kompletten Amiga nicht herum.
Nachdem lösen der oben markierten Schrauben, dem Entfernen des oberen Gehäuseteils (LED-Stecker nicht vergessen) und dem herausnehmen der Tastatur blickt man auf das Logicboard des A600. Den bisher verbauten CF-IDE-Adapter kann ich leider nicht mehr weiter verwenden.
Die ACA630 wird nun geäß der mitgelieferten Kurzanleitung direkt auf den 68000-Prozessor gedrückt und an zwei Stellen mit dem Logicboard verschraubt. (Das nächste Bild stammt vom Hersteller Individual Computers)
Fertig. Jetzt muss der Computer nur noch wieder zusammen gesetzt werden.
Mit Hilfe des Tools ACAtunekann man nun allerlei Funktionen der ACA630 aktivieren, die die Leistungsfähigkeit des Rechners nochmals steigern. Obwohl ich noch nicht alle Möglichkeiten ausgereizt habe, zeigt das Programm Sysinfo bereits Benchmarkwerte, die über denen eines Amiga3000 liegen.
Die 030er CPU in Kombination mit fast schon verschwenderisch anmutenden 32MB Fastram erlauben eine sorglose Installation von Amiga OS 3.9!