Obgleich Apple wohl als erster Computer-Hersteller serienmässig Wireless LAN für seine Rechner anbot, lässt uns unsere Lieblingsfirma ein wenig im Stich: Der alte 11MBit-Standard alias Airport wurde aus dem Programm genommen, ohne einen Ersatz für die "Airport vorbereiteten" Macs in Form einer angepassten Nachrüstkarte zu liefern. Macs, die nicht von vornherein für Airport oder Airport Extreme (54MBit) konzipiert waren bleiben sowieso aussen vor.

Apples Airport Express BasisAuswege

Für all diese Computer gibt es jedoch Abhilfe in verschiedenen Formen, von denen wir hier drei nennen wollen. Zum einen gibt es kleine Boxen, die vollkommen Treiberunabhängig aus einem Ethernet-Anschluss (den man ja bereits zu Zeiten der 68k-Prozessoren an vielen Macs fand) eine Verbindung zum Äther zaubert. Weiterhin erhält man auch für eine Reihe von USB-WLAN-Sticks MacOSX-Treiber. Weitere Wege eröffnen sich Leuten, die einen PowerMac mit einem freien PCI-Steckplatz oder ein Powerbook mit PC-Card-Steckplatz ihr eigen nennen.

Siemens Gigaset PCI Card 54

Von der Weltfima Siemens gibt es (Restbestände, bzw. gebraucht) eine PCI-Steckkarte, die vollkommen ohne zusätzliche Treiber im Mac funktioniert. Der Grund ist einfach: Siemens verbaut den selben Chip,

den auch Apple in seinen Airport-Karten verwendet. Natürlich gibt es auch noch andere Hersteller von WLAN Karten, die diesen Chip nutzen, jedoch wechseln die Hersteller gerne ohne weitere Ankündigungen die von ihnen verbauten Chipsätze. Deshalb ist es empfehlenswert, einen Blick auf das Objekt der Begierde zu werfen. Steht auf dem kleinen schwarzen Chip Broadcom, hat man gute Chancen. Siemens selbst hat bei seiner Gigaset PCI Card 54 - meines Wissens - immer den selbsen Chipsatz verbaut. Wer eine solche Kauft, muss sie wirklich nur noch auspacken und einbauen, fertig. Es gibt keinerlei Unterschied zu einer original Apple Airport Extreme Karte, nicht einmal der Systemprofiler bemerkt einen!


WLAN USB-Stick

Bevor man zu einem USB-Stick greift, sollte man sich über ein paar Dinge bewusst werden: Hat man einen älteren Mac, der nicht mit USB2.0 ausgestattet ist, wird man nicht in den Genuss von Airport Extrem (54MBit oder schneller), sondern lediglich dem alten 802.11b-Standard kommen. USB 1.1 selbst kann Daten maximal 12MBit schnell befördern, was also gerade mal für Airport ohne den Zusatz "Extreme" reicht.

Die Firma D-Link liefert für die meisten ihrer USB-WLAN-Sticks Treiber für MacOSX mit. Während die 11MBit-Sticks ab 10.2.x laufen, benötigen die neueren 54MBit-Sticks mindestens den Panther (10.3.x). Die Software selbst ist in englischer Sprache gehalten und erzeugt in der Menüleiste neben der Uhr ein Status-Symbol, welches dem Funktionsumfang des original Airport-Symbol ähnelt. Wirklich bedauerlich ist die fehlende Lokalisierung des PrefPane, welches sich nach der Installation in den Systemeinstellungen befindet. Dies ist jedoch zu verschmerzen, da man ein zuverlässig funktionierendes WLAN erhält. Wer ein klein wenig mehr in die Tasche greift (ca. 39EUR), erhält bei TKR einen 300MBit-Stick der Fa. Longshine inkl. deutschen Treibern für den Mac.

Ethernet zu Wireless Konverter

Wer ohne Treiberinstallation ein beliebiges Gerät (mit Ethernet-Anschluss) in ein WLAN einbinden möchte kann dies auch mit Hilfe eines normalen WLAN-Access-Point oder einem Ethernet-zu-Wireless-Konverter tun. Einige dieser Typen sind im Grunde kaum etwas anderes, als ein Access-Point, der um einige Funktionen beraubt wurde.

Hiermit hat man sogar die Möglichkeit z.B. einen Macintosh, der noch unter MacOS 7.x läuft im heimischen WLAN unterzubringen. Ein sehr kompaktes Gerät dieser Art (welches allerdings leider einer Erstkonfiguration unter Windows bedarf) ist der VAP11G der chinesischen Firma VONETS. Diese 54MBit-Wifi-Bridge ist sehr kompakt und kostet als Neugerät weniger als 20EUR.

WLAN PC-Cards

Besitzer eines PowerBook mit PC-Card-Steckplatz (PCMCIA) können auch auf entsprechende Karten zurückgreifen. Hier verhält es sich sogar gleich, wie bei den PCI-Karten:

Ist in der PC-Card ein Chip von Broadcom, sind keine weiteren Treiberinstallationen nötig, da die Karte als vollwertige Airport (Extreme) Karte erkannt wird. Ein Blick auf die Verpackung oder die technischen Daten hilft die richtige Karte zu finden. Diesen Umstand macht sich auch Sonnet zu Nutze und bietet für knapp 70EUR eine derartige 54MBit-Karte unter dem Namen Aria extreme an. Für rund 20-30EUR weniger erhält man beim PC-Discounter Karten von z.B. Netgear, bei denen man zwar keine Mac-Kompatiblität bescheinigt bekommt, diese aber dennoch - unter Beachtung des Chipsatzes - erhält.

[Anm. Red.: Dieser Artikel stammt aus dem Archiv der Jahre 2005 bis 2010 und wurde 2012 nur leicht überarbeitet.]